IVZ vom 18.07.2025 von Ursula Holtgrewe
Salut für den König namens König
Königsfoto mit weitgereisten Gästen: Ehrenpaar (vorn, v.l.) Florian und Aline Debbert, Adjutantenpaar Christiane Hopmann und Christian Niemöller, König Thorsten König, Königin Simone Cord, Ehrenpaar Katharina und Thorsten Pieper, Hubert Kleimaier. Fahnenträger (hinten, v.l.) Burkhard Goldlücke, Jens Urban, Jakob und Stefan Anwander und Georg Weirather. | Foto: Ursula Holtgrewe
Thorsten König ist neuer Schützenkönig im Verein Osterberg. Zu seinen Ehren reiste eine Delegation aus dem bayerischen Zwillingsverein an und feuerte eine Kanone ab. Die ungewöhnliche Freundschaft begann mit einem zufälligen Anruf.
„Es hat in diesem Jahr alles gepasst“, beschrieb Thorsten König gut aufgelegt, weshalb er König im Schützenverein Osterberg von 1890 geworden ist. Ein Grund: Er ist zehn Jahre im Verein. Ihm zu Ehren schoss eine Delegation vom Zwillingsverein Osterberg im Landkreis Neu-Ulm mit einer Kanone Salut. Wie kam es dazu?
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Rückblende, Osterberg 2023: Ein verdutzter Osterberger Präsident Thomas Schirmbeck erhielt einen Anruf von Hubert Kleimaier, Kommandant Tradition des Osterberger Schützenvereins aus dem Landkreis Neu-Ulm. Wieso, berichtet Kleimaier beim Schützenfest: „Ich wollte im Internet unsere Homepage finden. Da bin ich auf Lotte-Osterberg gestoßen.“ Neugierig geworden, telefonierte er mit seinem Amtsbruder im Westfälischen. Sie waren sich sympathisch. Ein Besuch im selben Jahr folgte.
Vor Ort wurde dann Manfred Schirmbeck, Vater des Präsidenten, Fremdenführer für den Gast. Der erfuhr so manches über die vielfältige Geschichte von Lottes „Freistaat“, wie Osterberg auch genannt wird. Historisches über die einstige Klosteranlage und weiter Details gefielen Kleimaier – und dass er aus dem Freistaat Bayern in den „Freistaat“ Osterberg gereist war, wie er verschmitzt berichtete.
In diesem Jahr schnallten sich die Schützenbrüder Stefan Anwander, erster Vorstand, also Vorsitzender des Zwillingsvereins, sein Filius und Fahnenträger Jakob Anwander, Hubert Kleimaier und Georg Weirather, zweiter Vorstand, aus Osterberg im Süden Deutschlands ihre Kanone für Salutschüsse auf eine offene Ladefläche. Sie reisten 600 Kilometer weit durch die Republik – ohne angehalten zu werden. „Wir haben mit mindestens drei Polizeikontrollen gerechnet“, sagte Stefan Anwander, ein wenig enttäuscht. Na, vielleicht auf der Rückfahrt.
Das schwäbische Quartett stellte am Samstag vorm Schützenhaus die Kanone ab und tauchte auf dem Klausberg ein in die Königsparty mit der Band „The Bartists“ zu Ehren von Thorsten König, seiner Königin Simone Cord, den Adjutanten Christian Niemöller und Christiane Hopmann, den Ehrenpaaren Florian und Aline Debbert sowie Thorsten und Katharina Pieper. Kinderkönig ist Jarne Jacobsen mit Prinzessin Isabell Alfing und dem Kinder-Ehrenpaar Vincent und Katharina Wortmann.
Der Kinderhofstaat im Osterberg: Prinzessin Isabell Alfing (v.l.), König Jarne Jacobsen mit den Adjutanten Vincent und Katharina Wortmann. Sie freuen sich darauf, gleich mit einer der drei schick geschmückten Kutschen von Familie Wortmann zum Schützenhaus gefahren zu werden. | Foto: Ursula Holtgrewe
Für die vier Gastvereine aus Lotte und den Bruderverein Leeden-Loose war nicht nur die Party ein Highlight, sondern auch die Salutschüsse der Besucher. „Dafür haben wir eine Genehmigung beim Lotter Ordnungsamt eingeholt“, sagte Thomas Schirmbeck.
Erst beim Hellwerden sollen die letzten Besucher ihre Betten aufgesucht haben, hieß es tags darauf bei der überaus gut besuchten Kaffeetafel. Der Spielmannszug Velpe und die Noorkerländer Kapel unterhielten musikalisch, die Besucher hatten sich viel zu erzählen. Auch über die Kanonendonner, die weit in der Region zu hören waren.
Ein Emblem in Wappenform als Erinnerung an den Besuch in Osterberg nahmen die gut gelaunten Gäste am Sonntagnachmittag mit nach Hause. Wie Georg Weirather am Montag berichtete, leider wieder ohne Kontrolle: „Aber wir hatten zwischendurch mal kurz die Hoffnung.“ Vielleicht beim nächsten Mal.