IVZ vom 11.09.24 von Ursula Holtgrewe
Ein Osterberger ist neuer „König der Könige“
Gemeindekönigsschießen
Erste Gratulantin vom frisch gebackenem Gemeindekönig Gunther Anspoks
ist seine Frau Edeltraud. | Foto: Ursula Holtgrewe
Lotte hat einen neuen „König der Könige“. Gunther Anspoks konnte sich beim Gemeindekönigsschießen durchsetzen. Die ersten Glückwünsche erhielt er von seiner Frau Edeltraud.
Jubel brandet auf am Tisch um die Osterberger Majestät Gunther Anspoks. Er ist neuer Gemeindekönig in Lotte und Nachfolger von Christian Niemöller.
Erste strahlende Gratulantin ist Edeltraud Anspoks. Viele weitere Umarmungen nimmt der „König der Könige“ in der Gemeinde Lotte an. Bürgermeister Philip Middelberg resümiert schmunzelnd, dieses Gemeindekönigsschießen sei sein „letztes erstes Mal im ersten Jahr als Bürgermeister“.
Wie sein anwesender Amtsvorgänger Rainer Lammers ist Middelberg in allen fünf Vereinen Mitglied. Diese stellen bei dem in 1975 erstmals initiierten Wettbewerb – mit zwei Jahren Corona-bedingter Pause – je eine Zehner-Delegation aus Hofstaat und Vereinsvertretern.
„Das Schützenwesen ist weit mehr, als Traditionen und Brauchtum an Jüngere weiterzugeben“, findet Philip Middelberg. In den Schützenvereinen werde bereits den Kindern familiärer Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft vorgelebt. Zudem seien die jeweiligen Veranstaltungen „wertvolle Beiträge fürs Miteinander in den Ortseilen und darüber hinaus“. Zugezogene fänden auch in Schützenvereinen schnell Anschluss.
Mit besonderen Aktionen fördern die Vereine, dass sich Mitglieder wohlfühlen und identifizieren. „Es ist schon immer üblich, dass die Kinder dabei sind“, betont Kerstin Gather, Präsidentin im SV Halen von 1952. So würde auch der Nachwuchs gemeinsam groß. Sie nennt als Aktionen der Halener Schützenfamilie beispielsweise die Familienfahrten, das Zelten am Schießstand, das gemeinsame Kochen, die Teilnahme am Wersener Weihnachtsmarkt mit Cafeteria im Rathaus, die Weihnachtsevents im Schießstand und die Après-Ski-Party im Februar. „Das fördert unseren Zusammenhalt“, sagt Gather gut aufgelegt.
Beim SV Wersen von 1664 hat die Schützenjugend gleichfalls einen besonderen Stellenwert. Der Nachwuchs zwischen sechs und 25 Jahren, dem Vereinseintrittsalter, trifft sich regelmäßig freitagabends auch zum schießsportlichen Training.
„Die Jüngsten bekommen ein Infrarotgewehr“, erklärt die dritte Vorsitzende, Stefanie Schwegmann. Ab 12 Jahren dürfe der Nachwuchs mit einem Luftgewehr und ab 16 mit einem Kleinkalibergewehr zielen, ergänzt Anna-Lena Windmöller. Beide berichten übereinstimmend: „Unsere Kinder fühlen sich wohl.“ Der Nachwuchs unternehme gern Ausflüge und freue sich schon auf den Verkauf selbstgebackener Plätzchen beim Wersener Weihnachtsmarkt.
In den anderen Vereinen fördern gleichfalls familiäre Veranstaltungen über Schützenfest und Schießabende hinaus den Zusammenhalt. Daher ist der Lotter Bürgermeister Philip Middelberg zuversichtlich, dass er weiterhin am ersten September-Freitag fünf Majestäten bei den reihumgehenden Ausrichtern begrüßen wird.