Heimatschützenbund 

HSB klein

Tecklenburger Land e.V.

IVZ vom 18.06.2023 von Brigitte Striehn

 

Burkhard Robbe setzt sich gegen 64 Könige durch

Neuer Kaiser kommt aus Halverde

 

Das neue Kaiserpaar Kerstin und Burkhard Robbe übernahm die
kaiserliche Regentschaft von Anita und Werner Huil (v.l.). | Foto: Brigitte Striehn

 

Mehr als fünf Stunden dauerte am Samstag das Ringen um die Kaiserwürde in Hopsten. Am Ende setzte sich mit Burkhard Robbe ein Halverder gegen seine 64 Konkurrenten durch.

Auf Hollings Hof in Hopsten war am Samstag ordentlich etwas los. Seit dem letzten Ortskaiserschießen im Jahr 2016 wurde das erste Mal wieder eine neue Majestät aller sechs Hopstener Schützenvereine gekrönt. Die Corona-Pandemie hatte die turnusmäßige Ablösung 2020 verhindert, sodass Werner Huil die Schützenkette etwas länger trug.

Ulrich Fischer, der Präsident der St.-Georg-Schützen, blickte zu Beginn des Kaiserschießens in die Historie des traditionellen Ereignisses im gesellschaftlichen Leben der Gemeinde zurück. „Im Jahre 2000 fand zum ersten Mal anlässlich der 600-Jahr-Feier Hopstens ein Ortskaiserschießen statt. Damals errang Franz Josef Budde die Kaiserwürde.

Da diese Veranstaltung eine super Resonanz hatte, wurde geplant, alle vier Jahre ein Ortskaiserschießen auszurichten. In der Organisation sollten sich die Vereine abwechseln. Die letzte Veranstaltung war anlässlich des Heimatschützenfestes im Jahre 2016 in Hopsten. Erstmals haben dort die Vereine aus Schale und Halverde mit teilgenommen. Aus dem harten Wettkampf ging Werner Huil als Kaiser hervor, er erkor sich seine Frau Anita zur Mitregentin“, erklärte Ulli Fischer. Er bedankte sich zudem bei allen Helfern, die das schöne Fest ermöglicht hatten.

„Eine sehr gute Organisation ist das hier, weiter so!“
Bertram Steingröver

Diesmal begann es am frühen Nachmittag mit dem Abmarsch zum Ehrenmal und der Kranzniederlegung. Bürgermeister Ludger Kleine-Harmeyer hielt eine Ansprache. Mit Beginn des Kaiserschießens im Hof Holling wurde am Stand des Festwirts „Zum Heiligen Feld“ (Aa-Schmidt) fleißig Bier ausgeschenkt, denn bei den heißen Temperaturen war Abkühlung sehr willkommen. Der Heimatverein sorgte für Kaffee und Kuchen. „Es ist schön, dass heute alle Vereine wieder zusammen feiern“, freute sich Michel Schmiemann, der Hauptmann des ausrichtenden Schützenvereins St. Georg. Für die musikalische Begleitung waren die „Teichrebellen“ aus Hörstel eingeladen. Traditionelle Bläserklänge wie die Polka „Auf der Vogelwiese“ oder Ausflüge in die Popmusik machten viel Spaß.

Angetreten waren 65 Könige und Königinnen aus den Schützenvereinen St. Georg, Eintracht, St. Hubertus, Halverde und Schale sowie aus der St.-Annen-Schützengesellschaft. Der älteste Teilnehmer war Gregor Bruns mit 81 Jahren. 1972 war er König und regierte mit seiner Ehefrau Maria. Werner Huil blickte gelassen auf seine lange Regentschaft zurück. „Es war eine schöne Zeit, jetzt ist es aber auch gut gewesen“, stellte er fest.

Er musste allerdings noch einmal länger als geplant auf die Proklamation des neuen Kaisers warten. Der von Hubert Üffing gebaute Vogel blieb eisern in luftiger Höhe hängen und ließ sich vom Dauerfeuer der versierten Könige nicht beeindrucken. Erst der 347. Schuss machte ihm nach mehr als fünf Stunden um 21.05 Uhr den Garaus. Als neuer Ortskaiser wurde Burkhard Robbe vom Schützenverein Halverde geehrt. Er wählte sich seine Frau Kerstin zur Kaiserin. „Das habe ich so geplant“, sagte sie lachend und schenkte ihrem Gatten ein paar Küsschen. „723 Mann haben sich gefreut wie Bolle“, kommentierte Oberst Frank Greiwe das Geschehen. Nachdem die Schützenkette mit Hilfe der Adjutanten den Besitzer gewechselt hatte, schritten die neuen Majestäten die Front ab und ließen sich bejubeln.