Heimatschützenbund 

HSB klein

Tecklenburger Land e.V.

IVZ vom 18.09.2022 von Stephan Beermann

 

„Wahnsinn, was die schießen können“

Überraschung beim Heimatschützenkönigschießen 2022

 

Der große Moment für die neue Königin des Heimatschützenbundes Tecklenburger Land e.V.: Gemeinsam mit Präsident Friedrich Prigge ließ sich Melanie Zimmerling feiern. | Foto: Stephan Beermann

 

Mehr als 1700 Schützinnen und Schützen aus 64 Schützenvereinen traten Sonntagnachmittag zum Heimatschützenfest im Sportpark Esch an. Für den Präsidenten Prigge gab es eine echte Überraschung.

Einzig der Blick in den wolkenverhangenen Himmel sollte an diesem Sonntag für Stirnrunzeln sorgen. Aber Wind und nachlassender Regen sollten den Schützinnen und Schützen die gute Laune nicht verderben. Denn endlich, coronabedingt erst nach vier Jahren wieder, hatte der Heimatschützenbund als Dachverband für die 96 Schützenvereine und Schützenbruderschaften im Tecklenburger Land zum 42. Heimatschützenfest in den Escher Sportpark in Ibbenbüren-Püsselbüren eingeladen. Angetreten sind 64 Schützenvereine mit 1734 Schützen.
Die drei besten Mannschaften stellten: der Schützenverein Gabelin aus Westerkappeln mit der neuen Heimatschützenkönigin Melanie Zimmerling (vorn, 2.v.l.), um nur 0,1 Ringpunkte dahinter liegt der BSV Ostenwalde aus Hörstel, der Schützenverein Wiehe-Höveringhausen aus Mettingen belegt den dritten Platz.

 

Die drei besten Mannschaften stellten: der Schützenverein Gabelin aus Westerkappeln mit der neuen Heimatschützenkönigin Melanie Zimmerling (vorn, 2.v.l.), um nur 0,1 Ringpunkte dahinter liegt der BSV Ostenwalde aus Hörstel, der Schützenverein Wiehe-Höveringhausen aus Mettingen belegt den dritten Platz. | Foto: Holger Luck

 

Im Mittelpunkt sollte diesmal mit Melanie Zimmerling vom Schützenverein Gabellin aus Westerkappeln eine Frau stehen. Denn sie ging als beste Schützin der besten Mannschaft aus dem knapp dreiwöchigen Schießwettbewerb auf dem Schießstand der St.-Mauritius-Schützenbruderschaft hervor. Die Mannschaft Gabelin besteht neben der neuen Heimatschützenkönigin aus ihrer Schwester Vanessa Grafe Erfmann, ihrer Mutter Gaby Erfmann sowie Schießwart Harald Sparenberg. Zimmerling löste Martin Telljohann vom Schützenverein Vortlage-Niederlengerich ab, der den Titel vor vier Jahren in Hörstel errang.

 

„Unser Schützenwesen gibt der Lebensfreude Ausdruck.“
Landesminister Karl-Josef Lauman

 

Zeitgleich setzten sich am Sonntagnachmittag die auf vier Sammelpunkten verteilten Schützen vom Aldi-Markt, Markant-Markt, Ludgeri-Schule und dem Tanzsportclub zum Sternmarsch in Bewegung. Nach und nach durchschritten sie den von den gastgebenden Ibbenbürener Schützenvereinen mit viel Liebe geschmückten Torbogen. Begleitet wurden sie von elf Musikkapellen und Spielmannszügen, die unter der bewährten Leitung von Erwin Eismann den Nachmittag traditionell mit „Sang und Klang“ und dem Trauermarsch in Gedenken der verstorbenen Schützenbrüder und -schwestern eröffneten. Auch die deutsche Nationalhymne und zum Schluss „Preußens Gloria“ und stimmten die Musiker sehr eindrucksvoll inmitten des von den Schützen gebildeten Karrees an.

 

1734 Schützinnen und Schützen von insgesamt 64 Mitgliedsvereinen des Heimatschützenbundes sowie 11 Blasorchester und Musikkapellen trafen sich am Sonntag zum Heimatschützenfest im Escher Sportpark. Hier stellten sich die Fahnenabordnungen vor die Ehrentribüne. | Foto: Holger Luck

 

Dass die nun folgenden Ansprachen kurz und knapp bleiben, hat unter der Leitung von Präsident Friedrich Prigge bereits Tradition. Sollen doch die anschließende Geselligkeit und gemeinsamen Gespräche nicht zu kurz kommen. Das Brauchtum zu pflegen, das alte Kulturgut zu bewahren und die Bindung an die Heimat zu vertiefen - Präsident Prigge sowie Landrat Dr. Martin Sommer und Landesminister Karl-Josef Laumann als Gastredner erinnerten an die wesentlichen Ziele der Schützenvereine. Die Schützenvereine in der Tradition des Tecklenburger Landes stünden „für Demokratie und Freiheit und für eine Selbstbestimmung der Menschen“, sagte Laumann. Dr. Sommer bezeichnete die Schützenvereine als „unverzichtbaren Bestandteil unserer Ortschaften“ und „kulturelles Erbe unseres Kreises“.

Zur Siegerehrung stellte Präsident Prigge mit Erstaunen fest, dass die besten vier Schützen in Wirklichkeit Schützinnen sind, nämlich neben der neuen Königin (Platz 4): Lisa Kempkensteffen-Bollmann, Heike Decker und Ulrike Hahn (Platz 1 bis 3). Sein Kommentar zur „Frauen-Power pur“ im Jahr 2022: „Ist ja der Wahnsinn, was die Frauen schießen können.“ Annette Große-Heitmeyer, Bürgermeisterin von Westerkappeln, lud die Schützinnen und Schützen bereits jetzt zu einem besonderen Ereignis ein. Denn das 100-jährige Bestehen des Heimatschützenbundes im Jahr 2024 soll in Westerkappeln gefeiert werden - Velpe war 1924 Gründungsort des Bundes im Altkreis Tecklenburg.

 

 

Die Ergebnisliste Einzel führten an: Lisa Kempkensteffen-Bollmann (BSV Altschafberg, l.), Heike Decker (Schützenverein Ladbergen-Overbeck, r.) und Ulrike Hahn (Schützenverein Kattenvenne-Amkenkeide (Mitte). | Foto: Holger Luck

 

Aber der Höhepunkt des Heimatschützenfestes 2022 steht noch bevor: Montag, 19. September, enden die Schützenfeierlichkeiten nach einem geselligen Abend im Festzelt mit dem „Großen Zapfenstreich“ unter der Regie von Erwin Eismann im Escher Sportpark. Hierzu ist ausdrücklich die ganze Bevölkerung eingeladen, dieser besonderen musikalischen Darbietung beizuwohnen.

 

 Unter dem Dirigat von Erwin Eismann setzten die Musikerinnen und Musiker musikalische Höhepunkte. | Foto: Holger Luck

 


 

Heimatschützenfest

Königsschießen hat am Montagabend begonnen

 


Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern des Heimatschützenbundes eröffnete der amtierende Heimatschützenkönig Martin Telljohann aus Niederlengerich das Königsschießen zum Heimatschützenfest 2022 in Püsselbüren. Der Vorsitzende des Heimatschützenbundes, Friedrich Prigge, legte ihm dazu die Kugel in den Lauf. | Foto: Heinrich Weßling


Die Schützenvereine und Schützenbruderschaften des Tecklenburger Landes feiern vom 18. bis 19. September das Heimatschützenfest, das in diesem Jahr von der St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren ausgerichtet wird.

Das Königstssschießen hat am Montag dieser Woche im Schießstand am Alten Gasthaus Wulf in Püsselbüren begonnen und dauert noch bis zum 15. September an. Dann steht fest, wer der neue Heimatschützenkönig oder die neue Heimatschützenkönigin sein wird.

Am Sonntag, 18. September, wird das Heimatschützenfest um 14 Uhr mit dem Eintreffen der Schützinnen und Schützen an den Sammelpunkten in Püsselbüren und mit dem Festzug der Vereine und Gäste zum Festplatz beginnen. Um 15 Uhr werden Friedrich Prigge, Präsident des Heimatschützenbundes Tecklenburger Land, und Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer die Gäste begrüßen, nachdem der Festakt musikalisch eröffnet wurde. Grußworte wird auch Dr. Martin Sommer, Landrat des Kreises Steinfurt, sprechen.

Es folgt die Ehrung der besten Einzelschützen und Mannschaften sowie die Proklamation des neuen Königs bzw. Königin. Der musikalische Ausklang des Festaktes und das Platzkonzert verschiedener Kapellen folgen um 16 Uhr. Dabei wird es Kaffee und Kuchen im Festzelt geben und es wird Gelegenheit für Kontaktpflege und einen gemütlichen Umtrunk geben. Am 19. September um 19 Uhr beginnt der Kommersabend im Festzelt. Das Heimatschützenfest endet mit dem Großen Zapfenstreich auf dem Festplatz im Escher Sportpark am späteren Abend.

 

Festprogramm, Schießtermine und Sammelpunkte siehe links im Menu.

Kreissparkasse Steinfurt