IVZ vom 18.03.2019 von Holger Luck
Junges Blut für Bürgerschützen
Sechs Neuaufnahmen in den Traditionsverein
Der Vorsitzende der Bürgerschützen, Dr. Götz Kröner (r.), begrüßte sechs neue Mitglieder im Ibbenbürener Traditionsverein (v.l.): Alex Kraus, Henning Althaus, Nils Börgel, Konstantin Kröner, Jan-Luca Gütt und Pascal Schmiedel. Foto: Holger Luck
Einmal mehr stellte die Ibbenbürener Bürgerschützengesellschaft von 1546 am Freitag unter Beweis, dass Mitgliederversammlungen nicht zwangsläufig dröge und bierernst verlaufen müssen. Rund 50 Schützenbrüder hatten sich zur launigen Frühjahrs-Generalversammlung im Hotel-Restaurant Brügge eingefunden und erlebten eine selbst für Bürgerschützenverhältnisse hohe Zahl an Lokalrunden.
Alleine sechs gingen auf die Deckel von neu in die Gesellschaft aufgenommenen Schützenbrüdern.
„Dumpfes Nationaldenken wird in Europa und auf der Welt zunehmend wieder salonfähig.“ In seiner Begrüßung sprach der Bürgerschützen-Vorsitzende Dr. Götz Kröner wie üblich Klartext und legte ein leidenschaftliches Plädoyer für ein friedliches, geeintes und wirtschaftlich erfolgreiches Europa ab. „Nur unverbesserliche Nostalgiker und Phantasten wollen die globalen Probleme im Alleingang lösen.“ Kröner erinnerte in dem Zusammenhang an die Europawahl am 26. Mai.
Gleich sechs neue Schützenbrüder wurden im Rahmen der Generalversammlung feierlich in die Gesellschaft aufgenommen. Kröner freute es besonders, dass fünf ganz junge Neumitglieder gewonnen werden konnten: „Unsere Gesellschaft ist zwar einige Jahre alt, aber nicht in die Jahre gekommen“, kommentierte er die bemerkenswerte Verjüngung des Traditionsvereins mit aktuell 172 Mitgliedern. Die obligatorischen Lokalrunden erlegte der Vorsitzende kurzerhand den ebenfalls anwesenden Vätern der Jungschützen auf.
Heitere Höhepunkte der Versammlung waren das von Josef Bröker auf unvergleichliche Weise vorgetragene Protokoll sowie der Film des Bürgerschützenfestes 2018.
Sogar Regularien wie Vorstandswahlen geraten bei den Bürgerschützen zu Tagesordnungspunkten mit Unterhaltungswert. So wurden der 2. Vorsitzende, der Kassenführer, der 2. Schriftführer und der 2. Schießwart en bloc wiedergewählt, ohne dass die Namen der Amtsträger überhaupt genannt wurden. Da werde dem Datenschutz auf vorbildliche Weise Rechnung getragen, lautete ein augenzwinkernder Kommentar aus der Versammlung.
Nicht inkognito wurde Frank Nottekämper als neuer Beisitzer in den Vorstand gewählt. Dass die Bürgerschützen bei allem Humor das Thema Datenschutz sehr ernst nehmen, zeigte im Anschluss eine diesbezügliche Satzungsänderung, die einstimmig beschlossen wurde. Bereits im Vorfeld war die Internetseite entsprechend angepasst worden.
Für das Bürgerschützenfest am 28./29. Juni wünschte sich Götz Kröner nach der schwachen Resonanz im vergangenen Jahr wieder eine bessere Beteiligung. Zur Sommernachtsparty sei ein interessanter „spezieller Gast“ eingeladen, warb der Vorsitzende für die offene Veranstaltung. Bevor aber im Sommer gefeiert wird, greifen die Bürgerschützen am 6. April wieder zu Müllsäcken und Handschuhen und befreien im Rahmen der Bürgerbesenparty die Region um das Ehrenmal an der Schulstraße von Unrat.