Heimatschützenbund 

HSB klein

Tecklenburger Land e.V.

Bürgerschützenverein
Püsselbüren e.V.

 

Geschichte des Bürgerschützenvereins Püsselbüren e. V.


Püsselbüren, den 13.7.1924

Protokoll über das erste Schützenfest des Bürger “Schützen“ Vereins - Püsselbüren.

Am 16.6.1924 taten sich eine grössere Anzahl Bürger aus Püsselbüren zusammen, um ihren schon früher bestandenen Schützen-Verein wieder neu ins Leben zu rufen. Der Verein war, infolge des Krieges 1914-1918, nicht in Tätigkeit gewesen. Um nun die drückenden, jeden einzelnen belastenden Folgen dieses Krieges erträglicher zu gestalten wurde beschlossen, am 6. Juli 1924 ein Schützenfest zu feiern. Es wurde gefeiert um  Frohsinn, Vaterlandsliebe und Geselligkeit zu hegen und zu pflegen.
Das Fest wurde nach folgendem Programm veranstaltet:
Der Bürger “Schützen“ Verein - Püsselbüren feiert am Sonntag, dem 6. Juli 1924, in den Anlagen des Vereinswirtes Wolters sein diesjähriges Schützenfest.

Festprogramm
2:30  Uhr  Antreten bei Wolters, anschließend Königschießen.
5:30  Uhr  Krönung des neuen Königs, darauf Festzug, Festrede.
7 Uhr Beginn des Festballes.
Wer ohne vorherige Entschuldigung nicht mit antritt, zahlt 0,50 Mk. Strafe. Derjenige, welcher 2 Schüsse vorbeischießt, zahlt dieselbe Strafe.
Es ladet freundlichst ein
Der Vorstand und Wirt Wolters.

Pünktlich um 230 Uhr setzte sich der Schützenzug, unter den Klängen der Feuerwehrkapelle Ibbenbüren in Bewegung zum Schießstand. Trotz der anfangs ungünstigen Witterung, wurde unter guter Beteiligung der Mitglieder lebhaft um die neue Königswürde geschossen, während man früher nach einem Vogel schoß. Nach längerem Wettschießen wurde durch die besten Schüsse die Königswürde errungen. Der Schützenbruder, Bergmann Klemens Köster, hatte gesiegt. Er erwählte sich als Königin Elisabeth Hermes.
Da der Verein lange Jahre kein Fest gefeiert hatte, war auch der König von dem zuletzt gefeiertem Fest nicht mehr zu erreichen. Es mußte deshalb der zweitbeste Schütze in dessen Stelle einrücken. Diese Ehre fiel auf den Schützenbruder, Betriebsführer Hugo Altenhoff, welcher sich Frau Wwe. Erna Kämper als Königin erkor.
In dem dann anschliessenden Festzug befanden sich in dem von Ernst Kreuzmann gefahrenen Königswagen als neuer König Klemens Köster nebst Elisabeth Hermes, als alter König Hugo Altenhoff nebst Frau Erna Kämper. Der Festzug wurde von dem Oberst Ernst Winkgen geführt, während das sonstige Kommando in den Händen des Hauptmanns Gerhard Plagemann lag. Als Adjutanten fungierten Jos. Plake und Aug. Lünnemann. Nach stattgefundenem Festzug hielt der Oberst eine schöne, wohldurchdachte, allen zu Herzen gehende Rede. Er legte so recht dar, aus welchen Gründen und welchem Zweck das Fest gefeiert würde. Er führte u. a. aus: So wie nach den Wirren des 30-jährigen Krieges sich einzelne zusammen fanden, um mit der Waffe Heim und Herd, Weib und Kind vor Raub, Mord und Plünderung zu schützen, so haben auch wir uns zusammen gefunden, um in Einigkeit und Geschlossenheit, ohne auf Partei und Stand des Einzelnen Rücksicht zu nehmen, die bitteren Folgen des Krieges nach Kräften zu mildern und zu tragen. Zum Schluß seiner Rede ließ der Oberst den neuen König nebst Erwählte hoch leben, indem er alle Anwesenden aufforderte, mit einzustimmen in den Ruf: Unser neuer Schützenkönig nebst Auserwählte, sie sollen leben, dreimal hoch, hoch, hoch.
Nach Erledigung vorstehender Sachen wurde der Verein vom Hauptmann auf den Festsaal geführt. Es folgten nun der Reihe nach, der erste Tanz war für das neue Königspaar, der zweite für den alten König, der dritte für den Vorstand und Adjutanten und dann ein Tanz für die Allgemeinheit. Während am Nachmittag sich alles öffentlich abgespielt hatte, wurde der nun beginnende Festball geschlossen (nur für Mitglieder) gefeiert.
An dem schön geschmückten Tisch nahmen nunmehr der neue, der alte König, der Oberst, der Hauptmann und die Adjutanten nebst ihren Damen Platz. Es folgten nun abwechselnd froher

Tanz und humorvolle Reden. Unser Schützenbruder Hermann Overdick hatte es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, durch mehrere schöne Reden das Fest in jeder Weise zu verschönern. Er hat die Frauen hochleben lassen, den Oberst, den Verein und auch nicht zuletzt unser armes, geknechtetes Vaterland. So hat sich alles in froher Stimmung zusammen gehalten bis in den frühen Morgenstunden. Das Fest verlief in äusserst angenehmer Weise. Mit einer Einladung seitens Herrn Overdick, am nächsten Tage den 7. Juli zu einem gemütlichen Zusammensein vollzählig zu erscheinen, schloß das schön verlaufene Fest.

Der Vorstand.


Aus diesem Protokoll zum Schützenfest 1924 geht eindeutig hervor, daß der Bürgerschützenverein  Püsselbüren schon vor dem 1. Weltkrieg gegründet wurde. Unterlagen hierüber gibt es leider nicht. Da die Neugründung des Vereins 1924 erfolgte, wird dieses als Gründungsdatum angegeben.

Auf der Generalversammlung 1924 wird ein Beitrag von vierteljährlich 0.50 RM festgelegt. Neue Mitglieder haben ein Eintrittsgeld von 4,- RM zu zahlen. Wer seinen Beitrag nicht pünktlich zahlt, muß eine sogenannte Erinnerungsgebühr von 25 Pf. extra zahlen.
1924 waren Bekannte von Ernst Winkgen, die Herren Matitschka, Buchholz und Salterberg aus Solingen in den BSV Püsselbüren aufgenommen worden. Um ihre Freude darüber auszudrücken, schickten sie im Mai einen Hirschfänger an Ernst Winkgen. Der Schützenverein sollte entscheiden, ob ihn der jeweilige Schützenkönig oder der Oberst tragen solle.

Solingen, den 27.Mai 1925
An den
Schützen - Verein  Püsselbüren
z.H. des Herrn Oberst Ernst Winkgen
Um unsere Freude über die sehr liebenswürdige Aufnahme im dortigen Verein im Jahre 1924 zum Ausdruck zu bringen, übersenden wir dem Verein anbei, als äußeres und dauerndes Erinnerungszeichen einen Hirschfänger mit Widmung. Wir stellen es dem Verein jedoch anheim, darüber zu beschließen, ob der jeweilige Schützenkönig oder der Oberst denselben bei Festlichkeiten tragen soll.
Mit Schützenbrudergruß
Matitschka
Buchholz
Salterberg

Am 3.06.1928 wurde die von der Firma Glas-Egeling aus Münster gelieferte Vereinsfahne festlich geweiht. Folgende Vereine nahmen an der Fahnenweihe teil:
Junggesellen-Schützenverein Püsselbüren, BSV Gravenhorst, St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren, Schv. Hörstel Schultenort, Schv. Uffeln, Schv. Dickenberg, BSV Hörstel und der Schv. Glücksburg.
Der Gemeindeverordnete Heinrich Lietmeyer vollzog als Vertreter der Gemeinde Ibbenbüren den Akt der Fahnenweihe. Er wies auf die Bedeutung einer Vereinsfahne hin, geleitet von den edlen Taten des auf der einen Fahnenseite dargestellten Wilhelm Tell, in allem was dieser edle Freischütz in Beziehung  auf edlem und reinen deutschem Männersport geleistet hat.
Nach einem Festprolog, den Frl. Steinfort und Frl. Westkamp vortrugen, vollzog die vorjährige Ehrenschützin Emma Rohlmann die eigentliche Weihe mit den Worten: "Wir weihen dich mit edlem Wein, mögest du unser stetger Führer sein, an Sonnen- wie an Regentagen, wollen bei deinem Anblick wir nie verzagen, wer dir die Treue bricht, zerschelle, wie dieses Glas an deinem Banner."
In dem Nachtragsprotokoll zur Generalversammlung vom 1.04.1930 steht, daß der Vereinswirt August Wolters am 31.03.1930 tödlich verunglückte. Selbstverständlich ist es deshalb nicht möglich, das Schützenfest am 1.06. 1930 zu feiern. Ob und wann das Fest in diesem Jahr gefeiert wird, werden spätere Besprechungen und Anregungen ergeben.

Die Zeit des Nationalsozialismus beeinflußte ab 1933 zunehmend das Vereinsleben. Immer öfter mußten Vereine sich mit neuen Vorgaben beschäftigen. 1936 erfolgte im Zuge der Gleichschaltung die Auflösung der Schützenvereine durch den Reichssportführer. Alle Schützenvereine mußten dem Deutschen Schützenbund beitreten. Nach den Bestimmungen des Deutschen Schützenbundes war nun statt eines Vorsitzenden ein Vereinsführer zu wählen.

1937 wurde das letzte Schützenfest vor dem 2. Weltkrieg gefeiert.

Für das Jahr 1938 bestand eine Vorgabe des  Ibbenbürener Bürgermeisters, daß alle Schützenfeste im Amtsbezirk in der Zeit vom 5. Bis 19. Juni zu feiern sind. Später wurde angeordnet, von jedem Verein sei eine Reichsbundflagge zu beschaffen. Es sei Pflicht, in den einzelnen Gruppen einheitliche Fahnen zu verwenden. Wie allen Vereinen, so blieb auch den Schützenvereinen immer weniger Freiraum, der z. B. durch Parteianweisungen, die auszuführen waren, eingeengt wurde.

Ab 1938 kam das Vereinsleben des Bürgerschützenvereins Püsselbüren völlig zum Erliegen.

1949 wurde das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg gefeiert. Letztes Vorkriegskönigspaar waren Albert und Emma Rohlmann, das Königspaar des Junggesellenschützenvereins waren Josef Remke und Antonia Heeke. Albert Rohlmann verunglückte 1940 tödlich auf der Zeche. Stellvertretend für ihn und seine Frau Emma traten Heinz Plake und seine Braut Maria Dirksmeyer als altes Königspaar an.

Der Junggesellenschützenverein wurde nach dem 2. Weltkrieg nicht wieder neu belebt. Der Junggesellenschützenverein und der Bürgerschützenverein Püsselbüren feierten ihre Schützenfeste nun gemeinsam. Die Fahne wurde bei dem Bürgerschützenverein Püsselbüren auf den Schützenfesten von nicht verheirateten Fahnenoffizieren getragen. Da jetzt zwei Königsketten vorhanden waren, wurde der zweitbeste Schütze beim Königschießen Vizekönig. War der König ein Junggeselle, trug er die Königskette des Junggesellenschützenvereins.

Der Beitrag wurde 1951 von 2,- auf 3,- DM, das Königsgeld auf 80,- DM erhöht.
Am 15.07.1951 war die Jubelfeier zum 25-jährigen Bestehen der St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren. Mit der Feuerwehrkapelle Riesenbeck marschierten 70 Schützen zur Jubelfeier. Es wurde ein Fahnennagel überreicht.

Am 13.07.1952 wurde eine Versammlung einberufen, zu der 60 Mitglieder erschienen. Viel Ärger bereitete die verschwundene Ehrenscheibe. Der Vorsitzende Heinrich Breckweg legte den Mitgliedern die Vorgänge der letzten 14 Tage dar und führte aus, daß unter solchen Umständen von einem Vereinsleben keine Rede mehr sein könne. Nach einer lebhaften Debatte verließen einige Junggesellen die Versammlung. Es sah nach einer Spaltung des Vereins aus. Man einigte sich dann doch noch darauf, die Nachfeier stattfinden zu lassen. Falls bis dahin die Ehrenscheibe nicht zurück wäre, wollte man nur die Ehrenschützen abholen.
Zur Nachfeier hatten sich die Gemüter wieder beruhigt. Die Ehrenscheibe war auch wieder zurück gebracht worden und wurde wie üblich am Haus des Königs befestigt.

Auf der Generalversammlung 1954 wurde beschlossen, einheitliche Schützenhüte anzuschaffen. Der Verein zahlt als Zuschuß 2,- DM pro Hut.
Auf dem Schützenfest 1954 wurde zum erstenmal nach dem 2. Weltkrieg kein Vizekönig ausgeschossen.
Als Königswagen fuhr zum Schützenfest 1958 zum ersten Mal ein Auto.

1959 wurde auf der Generalversammlung beschlossen, daß auf den Versammlungen ein kleines Faß Bier aufgelegt wird statt Biermarken auszugeben. Der zweite Schützenfesttag soll mit einem Frühschoppen beginnen.
Am Montag beim Frühschoppen zum Schützenfest 1960 legte der König ein Faß Bier auf, da die Königstafel entfällt und er auch nicht mehr abgeholt wird. Auch wurde das am Sonntag wegen des schlechten Wetters ausgefallene Preisschießen nachgeholt.

Ab dem Schützenfest 1961 entfallen für den Oberst und den Adjutanten die Pferde .

Auf der Generalversammlung 1964 wies die Kasse einen Minusbetrag von 402,95 DM auf. Einen Teil dieser Summe wollte der Wirt übernehmen. Der Jahresbeitrag wurde auf 7,- DM erhöht.
Das Königschießen wurde durch ein Vereinspreisschießen ersetzt. Der beste Schütze beim Preisschießen erhält 100,- DM und ist gleichzeitig der neue König. Der König wird feierlich um 20.00 Uhr auf dem Saal proklamiert. Dafür entfällt der Festzug.
An der Halbjahresversammlung am 30.10.1965 nahmen zum ersten Mal Frauen teil. Der Kassenbestand war Null. Es wurde vorgeschlagen, auf dem Winterfest eine Verlosung durchzuführen. Dazu möge jedes Vereinsmitglied freiwillig einen Preis stiften. Der Erlös ist ja für die Vereinskasse. Die Verlosung wurde ein voller Erfolg. Man stiftete viele und gute Preise. Die Verlosung trug wesentlich zur Auffüllung der Kasse bei.

Jedes Vereinsmitglied erhält ab 1967 für die Werbung eines neuen Mitgliedes eine Prämie von 5,- DM.
In der Fastenzeit wurde ein großes Preisschießen vom 2.03. bis zum 7.04.1968 durchgeführt. Es erbrachte einen Reinerlös von 594,80 DM. Auf der Halbjahresversammlung am 26.10.1968 hatte der Kassierer einen Kassenbestand von 2300,- DM.
Die Prämie für neugeworbene Mitglieder entfällt nach der Generalversammlung 1969 wieder. Auf dem Winterfest wurde ein Preiswürfeln durchgeführt, bei dem ein Ãœberschuß von 200,- DM erzielt wurde.

1971 plante der Vereinswirt, seinen Saal so umzubauen, daß dort kein Schützenfest mehr gefeiert werden kann. Der Vorstand hatte vor der Generalversammlung schon Kontakt mit Wulf aufgenommen, um das Schützenfest evtl. dort zu feiern. Nach lebhafter Debatte wurde mit 29 zu 10 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen beschlossen, das Schützenfest in Zukunft bei Wulf zu feiern.
Auf einer außerordentlichen Versammlung am 15.05.1971 wurde der Beschluß der Generalversammlung, das Schützenfest bei Wulf zu feiern, aufgehoben. Die Umbauarbeiten des Wirtes verzögerten sich. Außerdem wurde beschlossen, daß die Schützenkette und die Fahne des Junggesellen-Schützenvereins wieder benutzt werden soll. Ab 1971 wurde also wieder ein Vizekönig ausgeschossen.
Der Vereinswirt ließ die Umbaupläne für seinen Saal später ganz fallen. Deshalb wurde die Planung zum Umzug des Vereins nach Wulf überflüssig.

Bei der Vorstands- und Prinzenwahl des Karnevalvereins konnte für Rosenmontag 1972 kein Vorstand und Prinz ermittelt werden. Um das traditionelle Rosenmontagsfest zu erhalten, beschloß die Versammlung, die Organisation des Festes dem BSV Püsselbüren zu übergeben. Somit liegt seit 1972 die Organisation des Rosenmontagsfestes in den Händen des Bürgerschützenvereins.
Auf der Generalversammlung konnte unser langjähriger Vorsitzender Heinrich Breckweg dieses Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder übernehmen. Sein Nachfolger wurde Ernst Schöpper. Der neue Vorstand und die Versammlung bedankten sich bei Heinrich Breckweg recht herzlich für seine langjährige Arbeit zum Wohle des Vereins. Als kleines Zeichen des Dankes wählte die Versammlung ihn einstimmig zum Ehrenvorsitzenden.

Für das Jubelschützenfest 1974 wurde ein Festausschuß gewählt.Auf der Generalversammlung 1974 wurde mit 36 Stimmen bei einer Stimmenthaltung beschlossen, daß der Verein gerichtlich eingetragen werden soll. Zum Schützenfest waren wir ein eingetragener Verein.
1974 feierten wir unser Jubiläumsschützenfest zum 50-jährigen Bestehen des BSV Püsselbüren. Für das Fest war ein Festausschuß, bestehend aus dem Vorstand, Oberst, Hauptmann, beiden Königen, Josef Köster und Bernhard Schneiders, gewählt. Das Königschießen fand eine Woche vor dem Schützenfest statt. Diese Regelung wurde bis heute beibehalten. Zur Jubelfeier wurden die Nachbarvereine, die Schv. Dickenberg, Uffeln, Hörstel-Schultenort, der BSV Gravenhorst und die St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren eingeladen. Wegen einer anderweitigen Zusage konnte der BSV Gravenhorst unserer Einladung nicht folgen. Die eingeladenen Vereine wurden mit dem Dickenberger Spielmannszug und der Rodder Blaskapelle von Plake feierlich abgeholt.
Die Damen des Vereins überreichten durch Lucia Richter und Ursula Schöpper ein Fahnenband. Es wurde mit den Worten "Zur bleibenden Erinnerung an die vergangenen 50 Jahre und an den heutigen Festtag, verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft, überreichen die Frauen des Vereins dieses Fahnenband" überreicht.
Die Grußworte für die Stadt Ibbenbüren sprach Bürgermeister Merge.

Am 18.05.1975 nahmen wir mit einer starken Abordnung an der Fahnenweihe des Schv. Bockraden-Glücksburg teil.

Trotz schlechtem Wetter nahmen wir am 20.06.1976 mit 21 Mann an der Jubelfeier des Schv. Hörstel Schultenort teil.

Am 19.07.1976 waren wir mit 51 Mann als stärkster Gastverein auf dem Jubelschützenfest zum 50-jährigen Bestehen der St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren vertreten. Auch die Junggesellenfahne hatten wir mitgenommen. Laurenz Baar hatte 1974 auf unserem Jubelschützenfest unter anderem gesagt: "50 Jahre war die Junggesellenfahne hier oben bei Euch, gebt sie uns doch für die nächsten 50 Jahre wieder nach unten in Püsselbüren." Ein wenig hatten wir damit diesem Wunsch entsprochen.
Am 13.12.1980 fand eine zusätzliche Versammlung statt, um eine Schießgruppe zu gründen. Laurenz Wechelmann hatte für uns schon einen Termin auf dem Schießstand der St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren reserviert. Ab Januar 1981 wurde von der neugegründeten Schießgruppe regelmäßig geschossen.

3 Wochen vor dem Schützenfest 1982 verstarb plötzlich und unerwartet unser amtierende König Walter Hermann.
Unser Schützenbruder Adolf Heger, der bereits 1963 und 1973 Schützenkönig war, hatte sich für 1983 vorgenommen, zum dritten Mal im Abstand von jeweils 10 Jahren Schützenkönig zu werden. Er hatte mit Bekannten schon einige Wetten abgeschlossen, daß er das auch schaffen würde. Eine schwere Krankheit hinderte ihn aber an diesem Vorhaben.
Der von Reinhold Bolsmann gestiftete Wanderpokal wurde erstmalig zum Schützenfest ausgeschossen. Mit 580 von 600 möglichen Ringen errang ihn unsere Königin Ursula Schöpper.

Am Samstag, dem 15.09.1984, fand in der Gastwirtschaft Antrup das Stadtschützenfest statt. Mit 19 von 20 möglichen Ringen wurde unser König Ernst Schöpper 8. Stadtschützenkönig. Für das Stadtschützenfest 1985 ist der BSV Püsselbüren deshalb automatisch der ausrichtende Verein.

Unsere Frauen können 1985 als stimmberechtigtes Mitglied in den Verein aufgenommen werden, wenn sie einen Jahresbeitrag von 5,- DM zahlen. Dieser Beschluß wurde auf der Generalversammlung gefaßt.
Die Königsketten sollen verkleinert werden. Die abgenommenen Plaketten werden in der Gastwirtschaft Wolters in einem Schrank öffentlich ausgehängt. Der Schrank wurde in Auftrag gegeben und bis zum Schützenfest geliefert.
Das Stadtschützenfest fand am 21.09.1985 in der Gastwirtschaft Wulf statt und wurde vom BSV Püsselbüren ausgerichtet. Zum Einteilen der Helfer beim Stadtpokalschießen wurde am 17.08.1985 eine außerordentliche Versammlung einberufen. Viele waren bereit, Arbeit beim Pokalschießen im Schießstand der St. Mauritius Schützenbruderschaft Püsselbüren zu verrichten. Am  Pokalschießen haben sich 35 Mannschaften beteiligt. Am Stadtschützenfest nahmen 13 von 16 Ibbenbürener Schützenvereine teil. Das neue Stadtschützenkönigspaar 1985 und damit Nachfolger von unserem Stadtschützenkönigspar Ernst und Ursula Schöpper wurden Ludger Schweer und Elisabeth Saatkamp vom Heimatschützenverein Püsselbüren I.

Rosenmontag 1987 hatten wir starken Eisregen. Während des Aufmarsches von Prinzenpaar, Funkenmariechen und Elferrat auf den Saal schaltete die Nike den Strom ab. Da unsere Musiker mit ihren Instrumenten auch ohne Strom spielen konnten, gab es trotzdem keine Langeweile.
Auf der Generalversammlung 1987 gab August Schneiders bekannt, daß er das Amt des Schriftführers aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter ausführen kann. Er war in den Jahren 1951, 1952 und ab 1956 Schriftführer. Für diese 33 Jahre Arbeit und Einsatz für den BSV Püsselbüren bedankte sich die Versammlung und der Vorstand ganz herzlich. Als kleines, sichtbares Zeichen des Dankes überreichte der 1. Vorsitzende, Ernst Schöpper, ihm ein Präsent. Anschließend wurde August Schneiders einstimmig zum Ehrengeschäftsführer gewählt.
Außerdem wurdedie Regelung für das Königschießen wie folgt geändert: "Der Ringhöchste wird König und kann sich selber den Vizekönig aussuchen."

Die Junggesellenfahne mußte 1989 dringend restauriert werden. Auf der Generalversammlung wurde beschlossen, hierfür eine Umlage zu erheben. Die Fa. Fahnen-Reuter führte die Arbeiten zu einem Preis aus, der es erlaubte, beide Fahnen instand zu setzen. Trotzdem konnte die Umlage auf den halben Betrag gesenkt werden.
Unsere Schießgruppe errang bei dem Königspokalschießen des Heimatschützenbundes 1993 auf dem Schießstand des Schützenvereins Sennlich in Westerkappeln im Mannschaftswettbewerb mit 193 Ringen den 3. Platz. An diesem Schießen hatten sich 76 Mannschaften beteiligt.

1994 hatten der Spielmannszug Dickenberg und der Bürgerschützenverein Püsselbüren ein besonderes Jubiläum. In diesem Jahr spielte der Spielmannszug seit 40 Jahren in ununterbrochener Folge auf unseren Schützenfesten. Am Samstag hatten wir deshalb den Spielmannszug (auch die ehemaligen Mitglieder, die 1954 gespielt haben ) eingeladen, um dieses Jubiläum ein wenig zu feiern. Der Spielmannszug überreichte uns aus diesem Anlaß einen sehr schönen Holzteller. Von uns erhielten diejenigen Spielleute, die schon 1954 gespielt haben, ein Bild aus diesem Jahr. Dem Spielmannszug überreichten wir das gleiche Bild gerahmt mit einer Widmung. Am Sonntag nach der Königsproklamation überreichten wir dem Spielmannszug auch einen Holzteller. In seiner Rede zu diesem Anlaß sagte der 1. Vorsitzende Ernst Schöpper, daß man mit der Wahl der Holzteller fast von einer Gedankenübertragung sprechen könne.

Am 22.06.1996 veranstaltete der Stadtschützenbund zum ersten Mal seit seinem Bestehen ein Kaiserschießen, das im Rahmen der 850-Jahr Feier der Stadt Ibbenbüren gefeiert wurde. Zu dem Schießen waren alle bisherigen Stadtschützenkönige eingeladen. 15 ehemalige und der amtierende Stadtschützenkönig beteiligten sich an dem Schießen. Als unser Vorsitzender Ernst Schöpper beim 3. Durchgang schoß, fiel der Vogel mit dem 302. Schuß von der Stange. Somit ist er der Schützenkaiser der Stadt Ibbenbüren. Ihm wurde bei der Proklamation zum Stadtschützenkaiser ein wertvoller Orden verliehen. Ein Wiederholen des Kaiserschießens ist zur Zeit nicht geplant

Am 5.10.1996 auf der Halbjahresversammlung wurde zur Finanzierung des Jubiläumsschützenfestes 1999 zum 75-jährigen Bestehen beschlossen, daß bis 1999 mit jedem Beitragseinzug zusätzlich ein Festbeitrag kassiert wird.
Auf der Generalversammlung 1972 wurde Ernst Schöpper zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Regie wurde der Bürgerschützenverein 1974 in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Ibbenbüren eingetragen. 1997 bekleidet er also seit 25 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden. Als Anerkennung für die langjährige Tätigkeit für den Verein und als Zeichen des Dankes wurde ihm zu Beginn der Halbjahresversammlung am 27.09.1997 vom 2. Vorsitzenden Reinhold Bolsmann im Namen des Bürgerschützenvereins ein Präsentkorb überreicht.

Seit der Halbjahresversammlung 1997 wurden die ersten Weichen für das 75-jährige Bestehen des Vereins im Jahre 1999 gestellt, das mit den Nachbarvereinen würdig gefeiert werden soll. Es wurde ein Festausschuß gebildet.

Auf der Generalversammlung 1998 wurde beschlossen, daß auf dem Jubelschützenfest 1999 das Königschießen auf einem Vogelstand stattfinden soll und die ehemaligen und die amtierenden Könige sollen als besondere Attraktion am Schützenfest-Samstag auch einen Schützenkaiser auf dem Vogelstand ausschießen.

Am Samstag, dem 3.07.1999, begann das Jubiläumsschützenfest mit dem Königschießen auf einem Vogelstand. Unser Mitglied Bernhard Köster hatte einen so stabilen Vogel angefertigt, der einfach nicht von der Stange fallen wollte. Gegen 23:00 Uhr erhielten wir einen Besuch von der Polizei, die wegen dem Schießen von besorgten Püsselbürener Bürgern zu uns geschickt wurden. Gegen 23:30 Uhr fiel der Vogel endlich mit dem 822. Schuß, abgegeben von Alfred Lagemann, zu Boden. Endlich stand der neue König fest.
In der nächsten Woche waren alle aktiven Schützen und selbstverständlich auch die Damen mit Kranzbinden, Rosenmachen und Schmücken des Festplatzes voll beschäftigt.

Das Kaiserschießen am Samstag, dem 10,07.1999, dauerte bei weitem nicht so lange als eine Woche früher das Königschießen. Bernhard Köster hatte den 2. Vogel so geändert, daß er nach dem 327 Schuß, den Bernhard Hövel abgab, sein hölzernes Leben aufgab. Ein Wiederholen des Kaiserschießens ist nicht geplant.
Zusammen mit 5 Gastvereinen feierten wir am Sonntag, dem 11.07.1999, bei strahlendem Sonnenschein unser Jubiläumsschützenfest. Es war ein sehr schönes Bild, als die Gastvereine mit Musik auf dem Festplatz aufmarschierten. Die Kulisse ist bei unserem Vereinswirt Wolters ja wirklich einmalig. Nach der Begrüßung der Gäste durch den 1. Vorsitzenden Ernst Schöpper wurden das Königspaar Alfred und Rita Lagemann, das Vizekönigspaar Rainer und Marita Stabba und das Kaiserpaar Bernhard und Agnes Hövel von unserem Oberst Martin Richter feierlich proklamiert. Als Vertreter der Stadt Ibbenbüren und des Schützenvereins Uffeln überbrachte Bürgermeister Ewald Bolsmann Grüße. Nach ihm überbrachten die anwesenden Vereine ihre Grüße zu unserem Jubiläum. Der Oberst ließ in seiner Festrede die Geschichte des Vereins und seiner beiden Fahnen Revue passieren. In Hinblick auf den Grundgedanken der Demokratie: "Soviel Freiheit wie möglich, soviel Bindung wie nötig", gab er seinem Wunsch Ausdruck, die herrschende Staatsform möge eine solide Basis für andauernden Frieden sein. Auch wurde der verstorbenen Mitglieder gedacht. Zusammen mit den Gastvereinen begann danach der Festzug auf der Alten Straße. Nach dem Festzug traten alle Vereine noch einmal kurz auf dem Festplatz an und erhielten wie schon 1974 zum 50-jährigem Bestehen unseres Vereins als Wegzehrung und als kleines Dankeschön für ihr Mitfeiern eine Flasche "Altes Tecklenburger Land". Nachdem der Vorsitzende sich noch einmal bei allen Gästen ganz herzlich für ihr Kommen bedankt hatte, wurde der offizielle Teil der Jubiläumsfeier beendet. Trotz des sehr heißen Wetters wurde am Abend noch ein zünftiges Schützenfest gefeiert.
Am 18. September 1999 wurde auf dem Stadtschützenfest bei Mutter Bahr Alfred und Rita Lagemann zum 2. Stadtschützenkönigspaar unseres Vereins proklamiert. Am Vortag hatte Alfred Lagemann mit 19 Ringen das Amt des Stadtschützenkönigs errungen. Für das Jubiläumsjahr und dem kommenden Jahrtausendwechsel ein schöner Erfolg.

Möge unser Schützenverein immer ein kleiner, feiner und sehr lebendiger Verein bleiben, so wie Bürgermeister Bolsmann es in seiner Ansprache zu unserem 75-jährigem Jubiläum ausdrückte.

Ibbenbüren den 21.11.1999
Ernst Schöpper