Heimatschützenbund 

HSB klein

Tecklenburger Land e.V.

IVZ vom 04.07.2022 von Rita Althelmig

 

Biberköniginnen und Flatterscheibenkönige

Burgvogt erlaubte einst seinen Söldnern das Fischen

 

Biberkönigin ist Folke Theile für die Bürgerschützen und Denise Stegemann für die Junggesellen. Sie wurden vom Vorstand geehrt, ebenso wie die Flatterscheibenkönige Marc Hartmann (Bürgerschützen) und Julian Schilling (Junggesellen). Foto: Rita Althelmig

 

Der zweite Schützenfesttag in Bevergern ist einer ungewöhnlichen Tradition verpflichtet, deren Ursprung Jahrhunderte zurückliegt.

Der Sonntag war, wie all die anderen Schützenfesttage, von bestem Feierwetter bestimmt. Es war warm und trocken, aber nicht zu heiß. So konnte der letzte Schützenfesttag ebenso toll verlaufen, wie schon die beiden Tage zuvor.
 
Die Bürgerschützen und Junggesellenschützen trafen sich zum Frühschoppen auf der Vuegelrode und ermittelten ihren Flatterscheibenkönig. Das war für die Bürgerschützen Marc Hartmann und für die Junggesellen Julian Schilling. Anschließend marschierte man zum Hof Gövert zum traditionellen Fischen. Das Fischen ist zweifellos ein Höhepunkt des gesamten Schützenfestes. Wer aber glaubt, es gehe dabei um das Baden in der Aa infolge zu hohen Biergenusses, der irrt. Beim Fischen geht es um einen uralten Brauch, der wahrscheinlich seinen Ursprung darin hatte, dass der Burgvogt seinen Söldnern erlaubte, am zweiten Schützenfesttag in der Aa und im Burggraben zu fischen, was zum Jagdgebiet gehörte. Es ist überliefert, das sei aus Mitleid geschehen, da nach der Feierei Armut herrschte. Auch Sagen ranken sich um das Fischen, die manchen gruseln lassen.

Doch beim Fischen am Sonntag ging es nicht gruselig, sondern fröhlich zu, mal abgesehen davon, dass viele Shirts der Junggesellenschützen vom Schlammwasser der Aa gefärbt, von blütenweiß ins Grau gewechselt hatten.

Gegen Abend zogen die Männer wieder zur Vogelwiese. Dort hatten sich die Schützendamen zum Kaffeetrinken eingefunden und sie hatten ihre Biberköniginnen ermittelt. Die Frauen hätten auf hohem Niveau geschossen, freute sich Gerold Mersch, der mit Paul Stemmerich die Schießaufsicht innehatte. Für die Bürgerschützen erreichte Folke Theile 30,9 Ringe, für die Junggesellen Denise Stegemann 28, 1 Ringe.

Der Vorstand beider Vereine überreichte Blumen und es wurde ein Ehrentanz gewagt. Bernd Vogel dankte allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen hatten. Dazu gehörte auch die Feuerwehrkapelle Riesenbeck, die am Samstag ganztags begleitet hatte, wie auch der Bevergerner Spielmannszug, der alle drei Tage für die Schützen da war.